Albrecht (Adelbertus) von Ballenstedt, auch Albrecht I.

Albrecht (Adelbertus) von Ballenstedt, auch Albrecht I., war einziger Sohn des askanischen Grafen Ottos des Reichen und von Eilika Billung von Sachsen. Der Geburtsort von Albrecht, der als Albrecht der Bär in die Geschichte einging, ist unbekannt. Eine schlüssige Deutung des Namenzusatzes der Bär liegt nicht vor.

Mit siebzig Jahren erreichte Albrecht ein für diese Zeit ungewöhnlich hohes Alter. Der oft angegebene Sterbeort Stendal ist nicht belegt. Albrechts Grab liegt mit einiger Sicherheit im askanischen Hauskloster Ballenstedt am Harz. Er war seit 1125/1126 mit einer Sophie, Schwester der Äbtissin Beatrix von Quedlinburg verheiratet, die zehn Jahre vor ihm starb. Seit dem 19. Jahrhundert sieht man in ihr eine Angehörige der Familie der Grafen von Winzenburg, doch handelt es sich dabei lediglich um eine Hypothese. Das Paar hatte drei Töchter und sieben Söhne, darunter Otto I., Albrechts Nachfolger als Brandenburger Markgraf im Jahr 1170.

Unter den zehn Kindern waren:

  • Markgraf Otto I. von Brandenburg (1128-1184)
  • Erzbischof Siegfried von Bremen
  • Hedwig († 1203) – verheiratet 1147 mit Otto dem Reichen, Markgraf von Meißen
  • Adalbert von Ballenstedt († 1173)
  • Dietrich von Werben († 1183)
  • Herzog Bernhard von Sachsen (1140-1212)

Albrecht der Bär führte folgende Titel:

  • Graf von Ballenstedt (1123 – 1170)
  • Fürst und Markgraf der Lausitz (1123 – 1131)
  • Herzog von Sachsen (1138 – 1142)
  • Graf von Weimar-Orlamünde (um 1134 – 1170)
  • Markgraf der Nordmark (1134 – 1157)
  • Markgraf von Brandenburg (1157 – 1170)

Albrecht der Bär war ein Mann, der in dem steten Wandel des 12. Jahrhunderts mit Diplomatie und Gewalt jede Chance zum regionalen Machtzuwachs zu nutzen versuchte und dabei mit der Nordmark sein Interesse schon früh auf die Ostgebiete richtete. Neben der erfolgreichen Gründung der Mark Brandenburg war er zeitlebens, in späteren Jahren unterstützt durch einige seiner Söhne, in letztlich vergebliche innerdeutsche Kämpfe um Sachsen verwickelt. Obschon beide Themenkomplexe chronologisch ineinander greifen, werden sie zur besseren Verständlichkeit getrennt dargestellt.

Albrecht nahm, neben den im folgenden genannten, an weiteren Kriegen und wahrscheinlich auch an einem Kreuzzug teil. Dem Biographen Partenheimer gilt Albrecht ferner als Gründer des Fürstentums Anhalt. Um 1160 leitete Albrecht der Bär die städtische Entwicklung Stendals mit der Verleihung eines Marktes ein.

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