Chronik von Neuhausen

zusammengestellt von Thomas Glass, Richard-Albrecht Küsell, Peter Küsell

1147 – Neuhausen von den Wismarschen zerstört, als Markgraf Albrecht der Bär einen Kreuzzug gegen die heidnischen Wenden unternahm.
1265 – Hartwig auf Neuhausen
1309 – Gherhardus de nova domo
1318 – castellanis in novo castro prope perleberg
1322 – Neuhausen gehört zum Lande Lenzen
1325 – Johann de nova domo
1334 – Neuhausen gehört zum Lande Perleberg und wurde vom Markgrafen an den Grafen Heinrich von Schwerin versetzt
1345 – Der Markgraf Ludwig I. verlieh Neuhausen an den Ritter Nicolaus von Lobeck
1396 – Die Familie von Rohr ist Besitzer von Neuhausen.
1438 – nigenhus – Friedensvertrag zwischen Berend und Helmold von Rohr und den Herzögen von Mecklenburg, die Neuhausen erobert und die Raubritterburg zerstört hatten.
1482 – Einige Seestädte denken an eine nochmalige Zerstörung von Neuhausen
1500 – Churt und Dietrich von Rohr wohnen auf Neuhausen
1554 – Churt und Cyriacus von Rohr sind erbgesessen auf Neuhausen
1618 – Durch die hohe Verschuldung, war die Familie von Rohr gezwungen die Hälfte von Neuhausen zu verkaufen. Georg von Winterfeld erwarb diesen Teil mit einem Rittersitz.
1652 – Landesvisitationsprotokoll: 4 Kossäten in Neuhausen ansässig

1. Adam Pfeil, alhie geboren, 46 Jahre

2. Claus Willöper, aus Karrenzin, 50 Jahre

3. Jacob Schulze, alhie geboren, 50 Jahre

4. Johan Frederich, im Stift Bremen zu Medderberg geboren, 62 Jahre

alle weder Söhne noch Knechte

1711 – Der Neuhausener Stamm der Familie von Rohr stirbt mit Christian Parum von Rohr aus.
1712 – Die Familie von Winterfeld erwarb den Rohrschen Anteil von Neuhausen.
1738 – Johann Gebhard von Winterfeld baut das Neuhausener Herrenhaus zu einer barocken Zweiflügelanlage um, unter der Verwendung von Teilen der alten Burg.
1813 – Am 16-/17. Juni wütet ein großer Dorfbrand, der acht Bauerngehöfte zerstörte und die Kirche beschädigte.
1840 – Separation der Pfarre
1848 – Separation und Ablösung der Bauern vom Gespann- und Frohndienst
1864 – Am Krieg Preußen gegen Dänemark nehmen 3 Neuhausener teil.
1866 – 4 Kriegsteilnehmer aus Neuhausen kämpfen gegen Österreich
1870/71 17 Männer und Jünglinge ziehen in den Krieg gegen Frankreich
1880 – Bauer Joachim Hoppe war Ortsvorsteher und seine Schöffen waren Heinrich Röhr und Friedrich Dierke
1882 – 20 Kürassiere des 4. Esk.Kür.Rgt. Nr. 6 waren für eine Woche in Neuhausen einquartiert
1886 – Gemeindevorsteher in Neuhausen ist Bauer Joachim J. Winterfeld und J. Buchholz
1887 – Das Gut Neuhausen wird zwangsversteigert, dessen letzter Besitzer war der Primier-Leutnant a. D. Achatz von Winterfeld
1888 – Der Hausschlachter Hagen aus Neuhausen wurde zum Fleischbeschauer bestimmt.
1890 – Einquartierung der 1. Komp. des Jägerbataillions 3 mit 5 Offizieren und 115 Mann.
1892 – Das Gut und die Bauern liefern ihre Milch an die Molkerei Klein Berge. Amtsvorsteher im Ort war Bauer Johann Winterfeld, seine Schöffen waren der Gastwirt Gustav Schmidt und der Bauer Joachim Buchholz. Die Maul- und Klauenseuche herrscht in Neuhausen.
1894 – Separation der Holzgrundstücke
1895 – Das Gut besteht aus 6 Wohnhäusern, 1 andere Baulichkeit, 12 Einzelhaushaltungen. Es gab 35 männliche und 37 weilbliche Bewohner, von denen 70 evangelisch und 2 katholisch waren. Die Gemeinde Neuhausen hatte 21 Wohnungen, 26 Einzelhaushaltungen, 52 männliche und 59 weibliche Einwohner und alle waren evangelisch. Die Neuhausener Mühle besaß der Müller Karl König. Das Lusthaus mit Treppenturm wurde restauriert.
1898 – Gründung des Neuhausener Schützenvereins.
1899 – Henning Karl von Winterfeld kaufte Neuhausen für 83.000 Mark zurück. Fahnenweihe des Schützenvereins Neuhausen.
1900 – Die Dorfstraße wurde gepflastert und die Chaussee gebaut
1902 – Der Wirtschaftshof des Rittergutes wurde saniert
1903 – Das Herrenhaus wurde umgebaut
1906 – Die kleine Kirchenglocke von 1532 wurde in Lübeck umgegossen
1910 – Dem Amtsvorsteher Günther brannten die neue Scheune und die Stallungen nieder. Bau der Kreisringbahn.
1911 – Eröffnung der Bahnstation in Neuhausen für den Personen- und Frachtverkehr
1914 – Das Rittergut hatte elektrische Licht, eine Kraftanlage und Telefon
1917 – Die große Kirchenglocke wurde für die Kriegsindustrie abgeholt
1918 – Fünf Neuhausener waren im 1. Weltkrieg gefallen
1929 – Der Glockenturm bekam eine neue große Glocke
1933 – Die Neuhausener Freiwillige Feuerwehr wurde gegründet
1942 – Die große Glocke wurde wieder für den Krieg gebraucht
1944 – Der letzte Besitzer der Familie von Winterfeld war verstorben
1945 – Die Familie von Busse, Besitzer des Gutes, wurden enteignet und das Gut wurde ein Versorgungsgut der Roten Armee. Im Dorf lebten 181 Kriegsflüchtlinge.
1946 – Das Gut Neuhausen wurde unter 38 Neubauern und 2 Altbauern aufgesiedelt
1947 – Sprengung des Lusthauses mit Treppenturm zur Baustoffgewinnung
1948 – Beginn des Neubauern-Bauprogrammes und der Bau Siedlungshäuser am Brescher Weg,an der Neuhausener Chaussee und auf dem Gutshof.
1952 – Neuhausen gehört seit der Verwaltungsreform zum Bezirk Schwerin
1956 – Alfred Hoppe überführt die Restbestände, aus dem Neuhausener Schloß, ins Heimatmuseum Perleberg (Porzellan, Gemälde).
1959 – Gründung der ersten LPG Typ I „10. Jahrestag“ mit 7 Mitgliedern und 38 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche.
1960 – Gründung der 2. LPG Typ I „Friedenswacht“ mit 63 Mitgliedern und 385 ha LN. Restaurierung der Schloßkapelle durch die PGH „Drei Schilde“.
1961 – Zusammenschluß der beiden Genossenschaften zur LPG “ Friedenswacht“
1968 – Bau der 2500-Schweine-Mastanlage
1971 – Neuhausen wird nach Berge eingemeindet
1973 – Neuhausen gehört zum Gemeindeverband Berge
1975 – Kreisringbahn wird stillgelegt
1979 – Abriß einiger Wirtschaftsgebäude des Gutshofes wegen Einsturzgefahr. Baupolizeiliche Sperrung des Herrenhauses. Bau der zentralen Wasserversorgung.
1981 – Kirche und Herrenhaus wurden offiziell unter Denkmalschutz gestellt und mit Hinweisschildern versehen. Versuch das Herrenhaus zu verkaufen, doch die Sanierungskosten hätten bis zu 2 Mio Mark betragen, diese Mittel waren jedoch nicht verfügbar.
1984 – 675-Jahrfeier von Neuhausen.
1990 – Ein weiterer Versuch der Gemeinde, das Herrenhaus zu verkaufen.
1991 – Sicherungsmaßnahmen am Schloß durch die Freiwillige Feuerwehr Neuhausen und ABM-Kräfte.
1992 – Untersuchung des Bauzustandes durch Spezialisten aus Berlin und Hamburg.
1993 – Verkauf des Herrenhauses und des ehemaligen Pferdestalles an den Dipl.-Ing. Küsell. Sanierung der Dorfstraße.
1994 – Sanierung der Dachkonstruktion des Schlosses und Beginn des Ausbaues des ehemaligen Pferdestalles. Einweihung des neuen Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Neuhausen.
1995 – Weiterführung der Dachsanierung des Schlosses und Sicherungen im Gebäudeinneren
1996 – Beginn der Sanierung des Glockenturmes der Kirche Weiterführung der Instandsetzung des Schlosses mit notwendigen Abriß des Daches vom rechten Flügel wegen Einsturzgefahr und Schwammschädigungen.
1997 – Fertigstellung des Glockenturmes der Kirche. Ausbau des ehemaligen Pferdestalls zum Restaurant und Pension. Fertigstellung des 1. Teilbreiches.
1999-2002 Der „Park“ wird durch ABM-Kräfte wieder zum Park.
2003/2004 Restaurierung der Schloßkapelle durch R.-A. Küsell
2004 Richard-Albrecht und Hannelore Küsell erhalten den 1.Preis des Brandenburgischen Denkmalpflegepreises 2004
2009 die Dorfkirche wird saniert – Dach neu eingedeckt (eine Seite unter Verwendung der alten Dachziegel, Innenraum renoviert, Gestühl aufgearbeitet, Kanzel restauriert, Glockenturm neu eingedeckt